Hebräische Fragmente in Österreich
 

Bilder: 2

Graz, Universitätsbibliothek
Cod. 883, VDS

Babylonischer Talmud, Ordnung "Neziqin"

Traktat "Sanhedrin"

Textstellen: bSan 90b-91a; 106a, b (fol. a verso, recto) bSan 90b (Z. 43: וזנה א' להם [ [וקם העם הזה ) – 91a (Z. 29: ואלך ואדון עמהם ) Am unteren Rand des Blattes fehlen ca. 4-5 Zeilen. (fol. 253 verso, recto) bSan 106a (Z. 41: בפחות שנים – Z. 50: [ אלא ] אינו ), 106b (Z. 7: שפיר קאמרת – Z. 28: ועליו ישחקו )

Datierung: ca. 14. Jh. (Schwarz – Loewinger – Roth)
Schrift: Aschkenasische Quadratschrift
Literatur: Schwarz – Loewinger – Roth 82:15

Addenda/Corrigenda Please contact | PD Dr. Martha Keil | St. Pölten/Wien

Fragmente

Zwei zusammengehörige von VD und HD abgelöste hebräische Spiegelblätter, das VD-Spiegelblatt jetzt als Bl. a, das HD-Spiegelblatt jetzt als Bl. 253 gezählt. Die Blätter beidseitig beschrieben. Hebräische Fälze vor Bl. 19,43, 55, 67, 78, 114, 126, 162, 174, 186, 198, 210, 222, 234 und 246. Bl. a: Format ca. 215—150 (einschließlich des Falzes), oberer Teil eines hebräischen Blattes, leserichtig eingeklebt. Schriftraum: erhaltene Höhe 170, Breite 95, 24 Zeilen vollständig erhalten, von der 25. Zeile der Großteil erhalten, Zeilenabstand ca. 6/7. Blindlinierung: Einfache vertikale Begrenzungslinien der Schriftspiegels bis zum Rand des Fragmentes geführt, die obere horizontale Begrenzungslinie (= erste Zeilenlinie) und die zweite Zeilenlinie gleichfalls bis zum Fragmentrand gezogen, die übrigen Zeilenlinien zwischen den vertikalen Begrenzungslinien gezogen. Das Fragment auf der Versoseite, mit lateinischen Notizen bzw. Versen von drei verschiedenen Händen, ca. Mittte bis zweite Hälfte des 15. Jh. beschrieben. Bl. 253: Format 220—155, unterer Teil eines hebräischen Blattes, leserichtig eingebunden. Schriftraum: Breite 95, erhaltene Höhe ca. 128, 18 Zeilen zur Gänze, die 19. Zeile (= 1. Zeile des Textes) in geringen Resten erhalten, Zeilenabstand wie bei VD-Spiegel. Auf 253r verschiedene lateinische Notizen von der Mitte bis 2. Hälfte des 15. Jh. Bl. 253 als Spiegelblatt bei der Bindung mit dem Buchblock mitgebunden. Fälze: Offensichtlich zusammengehörig, aus einer anderen Handschrift als das VD-Spiegelblatt und Bl. 253. Höhe ca. 220 (= Höhe des Buchblockes), maximal 10 breit. Breite des Schriftraumes des Falzes vor Bl. 19 140 (Langzeilen, die Fälze nach dem Zeilenverlauf geschnitten), auf dem erhaltenen Freirand weitere ca. 30 breite Glossen (?) im Abstand von ca. 12 mm von den Langzeilen. Maße der anderen Fälze variierend. Je Falz ca. zwei Zeilen erhalten.

Literatur: Jaritz (216)f.

Eintrag erstellt von: Lackner 0

Trägerhandschrift/Codex

| Graz, Universitätsbibliothek, Cod. 883 |

Handschrift: Geschrieben 1440 vom Reiner Professen Hainricus Strömberger (vielleicht in Wien?). Von seiner Hand auch ein Großteil der lateinischen Eintragungen auf den Fragmenten. Die Handschrift in der zweiten Hälfte des 15. Jh. im Besitz des Clemens Vasoldi. Später im Besitz der Stiftsbibliothek Neuberg. Einband: Zur Handschrift gleichzeitiger oder nahzeitiger Einband mit blaugefärbtem Wildleder mit Streicheisenverzierung.

top