Hebräische Fragmente in Österreich
 

Bilder: 2

Wien, Schottenstift (Benediktiner), Bibliothek
Fragm. hebr. 22A [Cod. 346 (Hübl 346), fol. I*]

Dinim und Minhagim

Hilchot pesaḥim, aus einem halachischen Werk zu einer der Tosafisten; zitiert in Or Zaura, Pesaḥim, 256

Werk und Textstellen: Hilkhot pesaḥ aus einem halakhischen Werk darin zitiert: Sefer yere'im und die Auslegung des Piyyuṭs Elohe ha-ruḥot le-khol basar von Shmu'el b. Shlomo von Falaise (letztere auch im Or zarua‘ des Yiṣḥaq b. Moshe aus Wien enthalten)

Datierung: ca. 13.-14. Jh.(Schwarz – Loewinger – Roth), 14. Jh. (IMHM)
Schrift: Aschkenasische Semikursive
Literatur: Schwarz – Loewinger – Roth 108:156, Allony – Loewinger 16:155; G. Zinner, Oṣar pisqe ha-rishonim 'al hilkhot pesaḥ, New York 1985, 32.

Eintrag erstellt von: Domagoj Akrap, Wien; Neri Y. Ariel

Addenda/Corrigenda Please contact | PD Dr. Martha Keil | St. Pölten/Wien

Fragmente

22A: Ursprünglich als Bl. I* eingebundenes, unregelmäßig beschnittenes Pergament-Doppelblatt. Breite 285, Höhe 200. Schriftraum: Breite ca. 95/100, Höhe ca. 187, der Text am unteren Rand des Blattes beschnitten, 27 Langzeilen (die 27. Zeile nur teilweise erhalten), Zeilenhöhe 7/8. Einstichlöcher für die Linierung beim Falz erhalten. Doppelte vertikale Begrenzungslinien des Schriftspiegel mit Stift gezogen. Zeilenlinierung kaum feststellbar, daher unsicher. Schrift teilweise abgewaschen. Lateinischer Vermerk aus der 1. Hälfte des 15. Jh. auf der Versoseite. 22B: Zwei vom HD abgelöste, ursprünglich als Randverstärkung verwendete Pergamentstreifen mit dem spiegelbildlichen Schriftabklatsch eines nicht mehr erhaltenen hebräischen Doppelblattes. 22B/1: Breite des Streifens 285, Höhe ca. 75. Schriftraum, rechts: Breite 105, Höhe 53, 8 Zeilen, Zeilenhöhe 7/8 mm; links: Breite ca. 95, Höhe 40, 6 Zeilen, Zeilenhöhe 7/8 mm. 22B/2: Breite des Streifens 280, Höhe <50. Schriftraum, rechts: Breite ca. 90, Höhe 30, 5 Zeilen, Zeilenhöhe 7/8 mm; links: Breite <105 (?), Höhe 30 (?), 5 Zeilen, Zeilenhöhe 7/8 mm. Schriftraumabmessungen wegen der schlechten Sichtbarkeit der Schrift unsicher.

Eintrag erstellt von: Lackner 1996

Trägerhandschrift/Codex

| Wien, Schottenstift (Benediktiner), Bibliothek, Cod. 346 (Hübl 346) |

Kanonistische Sammelhandschrift des letzten Viertels des 14. Jh. (vgl. auch den Wasserzeichenbefund http://www.ksbm.oeaw.ac.at/wz/wzma.php - unter der Signatur). Der vermutlich nach der Bindung nachgetragene Text, ein Brief Papst Martin V. an den Erzbischof von Gnesen, datiert mit Rom, 1425 Juli 2. Einband: Mittelalterlicher Rauhlederband mit Blindlinierung. Das Einbandleder mit alten ledernen Einbanddecken verstärkt. Auf Grund undeutlich erkennbarer lateinischer Schriftreste auf dem nunmehrigen HD-Spiegel etwa vom Beginn des 15. Jh. ist mit einer Anfertigung des Einbandes gleichfalls um diese Zeit zu rechnen, jedoch auf jeden Fall noch vor dem 2. Juli 1425. Besitzvermerk: Testatvermerke: (1r) Nur noch zum Teil erhalten (Lücken im durch Feuchtigkeit beschädigten Papier): Hunc librum ... egregius dominus decretorum doctor magister Iohannes Polczmacher. Oremus pro eo. - (51r, 116v) Iste liber est monasterii beate Marie virginis alias Scotorum Wienne. Quem testatus est nobis egregius decretorum doctor dominus Iohannes Polczmacher. Oremus pro eo. Amen.. − Die Handschrift erwähnt im Testament des Iohannes Polzmacher von 1453: ...Item tractatum Iohannis de Lignano de bello, repressaliis et duello, formam appellationis in beneficialibus secundum stilum curie Romane et tractatum Iohannis de Lignano de censura ecclesiastica in uno volumine papireo (vgl. MBKÖ I 439, Z. 38-41).

Literatur: Inhaltsbeschreibung der Handschrift: Hübl 384-385.

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